Hans-Peter Goettsche wurde 1927 in Hamburg geboren. Er erlebt die Kinder- und Jugendjahre in den desaströsen Zeiten nach der Weltwirtschaftskrise und des 2. Weltkrieges. Die Familie geriet in schwierige Verhältnisse. Er wurde mehrmals umgeschult. Er konnte aber mit 14 Jahren eine Holzbildhauerlehre beginnen. Im Alter von 17 Jahren muss er noch als Flakhelfer zum Volkssturm. Nach einer Kopfverletzung durch einen Granatsplitter gelingt ihm die Flucht vor dem Kriegsgeschehen um Berlin über die Elbe bei Magdeburg und gerät dort in amerikanische Gefangenschaft. Er überlebt auch das Kriegsgefangenenlager in der Rheinwiesen. Im Sommer 1945 wurde er nach Hause entlassen und konnte dann in Hamburg seine Holzbildhauerlehre beenden. Dann schloss er noch eine Steinmetzlehre ab. Während dieser Zeit restaurierte er bereits Figuren in der Jacobikirche Hamburg.1948 begann er ein Studium der Bildhauerei bei Prof. Edwin Scharff an der Landeskunstschule Hamburg. Im Februar 1951 engagierte er sich als Leiter der ersten, von insgesamt 5 Jugenddelegationen, welche in der Zeit zwischen Februar und Juni 1951 gegen die weitere Nutzung der Insel Helgoland als Bombenabwurfplatz durch die Engländer und Amerikaner protestierten. Sie wurden auf der Insel verhaftet. Hans-Peter Goettsche wurde für 3 Monate inhaftiert. Die Landeskunstschule Hamburg reagierte mit einer Exmatrikulation. Daraufhin bekam er eine Einladung an die Akademie der Künste Berlin. Dort studierte er bis 1955 als Meisterschüler, bei Prof. Gustav Seitz. Seit dieser Zeit lebte und arbeitete er als Bildhauer in Berlin-Köpenick. Er schuf eine Reihe von Statuen für Grünflächen in Berlin und anderen Städten, Kleinplastiken, Plaketten und Reliefs in Holz und Bronze. Unter anderem eine Reliefstele mit Motiven aus der Berliner Geschichte, welche in der Grünanlage vor dem „Ahornblatt“ in Berlin-Mitte aufgestellt wurde. Das vom Architekten Ulrich Münther geschaffene denkmalgeschützte Ensemble wurde 2000 zu Gunsten einer Blockrandbebauung abgerissen und die großen Bronzereliefs der Stele sind seit dieser Zeit verschollen. Er fand auch mit seinen Porträts große Anerkennung und erhielt internationale Aufträge. Eine besondere und langjährige Freundschaft verband ihn mit dem Kinder- und Jugenbuchautor James Krüss, mit dem er bereits 1958 eine von ihm erdachte und von J. Krüss in Verse gebrachte Bildgeschichte, illustrierte. Es entstanden auch zwei Silhouettentrickfilme.
Im Jahr 2018 war es ihm und seiner Frau aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich, alleine in seinem Haus zu leben. Es folgte ein Umzug nach Hinter Bollhagen zur Tochter, Thudes. Dort verstarb er am 17. Juni 2018 im Alter von 90 Jahren. Sein künstlerischer Nachlass kann auf Anfrage im Atelierhaus Zander besichtigt werden.